Durch Dreck, Rotz und Tränen

Georg Lenz • 9. Juli 2024

Eltern - die Superhelden, die eine Eingewöhnung verdienen.

Wenn es darum geht, das erste Kind in den Kindergarten zu bringen, kommt oft ganz schön Bewegung in die Gefühlswelt der Eltern. Da ist diese kleine Hand, die man hält und diese großen Augen, die einen ansehen mit einer Mischung aus Angst, Unsicherheit und Vorfreude. Doch während wir uns so sehr auf die kleinen und aufgeregten Gesichter konzentrieren, die zum ersten Mal ihre zukünftigen Freunde und Spielecken erblicken, vergessen wir oft eine entscheidende Tatsache: Die eigentliche Eingewöhnung brauchen nicht nur die Kinder, sondern vor allem ihre Eltern.

Die emotionale Achterbahnfahrt der Eltern


Ja, liebe Eltern, ihr seid die “heimlichen” Hauptdarsteller dieses manchmal “unheimlichen” Dramas. Während eure Kinder schnell neue Freunde finden und sich an den Tagesablauf gewöhnen, steht ihr vor der Herausforderung, euer kleines Herzstück in die Obhut fremder Menschen zu geben. Und das ist keine leichte Aufgabe! Denn mal ehrlich, wer kann die Tränen von Mami und Papi trocknen, wenn der kleine Schatz fröhlich in den Kindergarten läuft?


Eltern sind oft die, die weinen (oder gerne weinen würden), wenn das Kind fröhlich winkt und in die Gruppe stürmt. Sie sind es, die jedes Detail des Tages wissen wollen – von der Anzahl der gegessenen Apfelstücke bis zum letzten bekannten Aufenthaltsort der linken Socke. Es zeigt, wie wichtig es ihnen ist, dass sich ihr Kind gut in der Einrichtung einlebt. Doch um diese Phase zu überstehen, brauchen auch die Eltern eine sanfte, möglichst individuelle Eingewöhnung.


Kindergartenstart – Ein Crashkurs in Vertrauen


Am ersten Kindergartentag sind die Eltern so viel mehr als nur Zuschauer. Sie müssen lernen, loszulassen und Vertrauen zu entwickeln. Es beginnt damit, dass sie die genauen Blicke der Fachkräfte auf sich spüren und lernen, sie auszuhalten. Sie überwinden sich, Fragen zu stellen und mit der eigenen Verunsicherung klarzukommen, die die Antworten manchmal mit sich bringen. Ihr habt das Recht, neugierig und verunsichert zu sein, Fragen zu stellen und auch zu vertrauen – immerhin gebt ihr euren wertvollsten Schatz in die Hände dieser Menschen.


Der Austausch unter Eltern –

die Superheldenselbsthilfegruppe


Während die Kinder neue Freunde und Freuden finden, bietet der Kindergarten oft die perfekte Gelegenheit, um sich mit anderen Eltern auszutauschen. Hier werden Ängste und Sorgen geteilt, lustige Anekdoten erzählt und wertvolle Tipps weitergegeben. Diese Gespräche sind Gold wert! Denn sie zeigen, dass ihr nicht allein seid.


Elterncafés oder gemeinsame Elternabende sind nicht nur nette Veranstaltungen, sondern echte Treffen der AAs - der Anonymen Alltagssuperhelden. Hier könnt ihr euch sicher sein, dass auch andere Eltern vor denselben Herausforderungen stehen und dieselben Fragen haben: „Wie schaffe ich es, dass mein Kind seinen Brokkoli isst?“ oder „Warum möchte mein Kind jeden Morgen in einem Batman-Kostüm in den Kindergarten gehen?“ oder “Wie zum Geier hat es dieser eine Vater geschafft, dass sein Batman-Kostüm-tragendes und Brokkoli-essendes Kind, ihn nach dem Bringen in den Kindergarten AUS dem Kindergarten schiebt und auch noch ganz spät abgeholt werden will?!”


Vertrauen aufbauen – Schritt für Schritt runter mit der Maske


Vertrauen aufzubauen ist ein Prozess, der Zeit braucht. Dies gilt sowohl für die Kinder als auch für die Eltern. Während die Kinder lernen, dass sie im Kindergarten sicher und gut aufgehoben sind, müssen auch die Eltern lernen, den Erziehern und auch dem Prozess zu vertrauen. Sie lernen, dass es nur menschlich ist, die Superhelden-Maske hin und wieder abzulegen. Dies passiert nicht über Nacht, sondern Schritt für Schritt.


Ein guter Kindergarten wird die Eltern in diesen Prozess aktiv einbeziehen. Das beginnt mit einer transparenten Kommunikation schon vor dem ersten Tag in der Einrichtung. Diese wird aufrechterhalten und thematisiert den Tagesablauf und die Aktivitäten der Kinder und endet mit regelmäßigen Updates und Reflexionen in Elterngesprächen. Je mehr ihr über den Kindergartenalltag wisst, desto sicherer werdet ihr euch fühlen.


Die Superhelden M. & P. – durch Dreck, Rotz und Tränen.


Lasst uns einen Moment innehalten und die wahren Helden des Alltags würdigen: die Eltern. Ihr habt die Geduld eines tibetischen Mönchs, die Kreativität eines Überlebenskünstlers und die Energie von drei Supersonnen. Ihr seid diejenigen, die nicht nur eure Kinder, sondern auch euch selbst durch diese aufregende Zeit begleiten.


Ihr seid nicht nur dafür da, den Kindern den Tag zu versüßen, sondern auch, euch selbst das Herz leichter zu machen. Ihr wisst, wie schwer es ist, das eigene Kind loszulassen, und ihr tut trotzdem alles, um diesen Schritt zu machen. Mit einem freundlichen Wort, einem offenen Ohr und einer helfenden Hand seid ihr die wahren Superhelden der Kindergarteneingewöhnung.


Die Eingewöhnungszeit als Chance für Eltern


Nutzt diese Zeit, um euch selbst ein wenig besser kennenzulernen. Ja, es ist in Ordnung, sich Sorgen zu machen. Ja, es ist in Ordnung, Fragen zu stellen. Und ja, es ist in Ordnung, Tränen zu vergießen, wenn ihr euer Kind entlang der Grenzen einer weiteren Abnabelung stützt. Ihr seid großartige Vorbilder und eure Kinder werden es euch danken.


Fazit


Liebe Eltern, die Eingewöhnungszeit im Kindergarten ist nicht nur eine Phase des Abschieds, sondern auch eine Zeit des Wachstums – für euch und eure Kinder. Ihr werdet sehen, dass ihr nicht alleine seid und dass der Kindergarten nicht nur ein Ort für eure Kinder, sondern auch eine Gemeinschaft für euch selbst ist. Also, nehmt euch die Zeit, euch einzugewöhnen, knüpft Kontakte und vertraut darauf, dass eure Kinder in guten Händen sind.


Und denkt immer daran: Ihr seid nicht nur für eure Kinder da, sondern auch für euch selbst. Ihr seid die wahren Helden des Alltags und verdient all unsere Anerkennung und unser Vertrauen. Gemeinsam werdet ihr diese aufregende Zeit meistern und sehen, wie eure Kinder und ihr selbst daran wachsen werdet.


Eltern - die Superhelden, die eine Eingewöhnung verdienen.

Wenn es darum geht, das erste Kind in den Kindergarten zu bringen, kommt oft ganz schön Bewegung in die Gefühlswelt der Eltern. Da ist diese kleine Hand, die man hält und diese großen Augen, die einen ansehen mit einer Mischung aus Angst, Unsicherheit und Vorfreude. Doch während wir uns so sehr auf die kleinen und aufgeregten Gesichter konzentrieren, die zum ersten Mal ihre zukünftigen Freunde und Spielecken erblicken, vergessen wir oft eine entscheidende Tatsache: Die eigentliche Eingewöhnung brauchen nicht nur die Kinder, sondern vor allem ihre Eltern.


Die emotionale Achterbahnfahrt der Eltern


Ja, liebe Eltern, ihr seid die “heimlichen” Hauptdarsteller dieses manchmal “unheimlichen” Dramas. Während eure Kinder schnell neue Freunde finden und sich an den Tagesablauf gewöhnen, steht ihr vor der Herausforderung, euer kleines Herzstück in die Obhut fremder Menschen zu geben. Und das ist keine leichte Aufgabe! Denn mal ehrlich, wer kann die Tränen von Mami und Papi trocknen, wenn der kleine Schatz fröhlich in den Kindergarten läuft?


Eltern sind oft die, die weinen (oder gerne weinen würden), wenn das Kind fröhlich winkt und in die Gruppe stürmt. Sie sind es, die jedes Detail des Tages wissen wollen – von der Anzahl der gegessenen Apfelstücke bis zum letzten bekannten Aufenthaltsort der linken Socke. Es zeigt, wie wichtig es ihnen ist, dass sich ihr Kind gut in der Einrichtung einlebt. Doch um diese Phase zu überstehen, brauchen auch die Eltern eine sanfte, möglichst individuelle Eingewöhnung.


Kindergartenstart –

Ein Crashkurs

in Vertrauen


Am ersten Kindergartentag sind die Eltern so viel mehr als nur Zuschauer. Sie müssen lernen, loszulassen und Vertrauen zu entwickeln. Es beginnt damit, dass sie die genauen Blicke der Fachkräfte auf sich spüren und lernen, sie auszuhalten. Sie überwinden sich, Fragen zu stellen und mit der eigenen Verunsicherung klarzukommen, die die Antworten manchmal mit sich bringen. Ihr habt das Recht, neugierig und verunsichert zu sein, Fragen zu stellen und auch zu vertrauen – immerhin gebt ihr euren wertvollsten Schatz in die Hände dieser Menschen.


Der Austausch unter Eltern –

die Superhelden-selbsthilfegruppe


Während die Kinder neue Freunde und Freuden finden, bietet der Kindergarten oft die perfekte Gelegenheit, um sich mit anderen Eltern auszutauschen. Hier werden Ängste und Sorgen geteilt, lustige Anekdoten erzählt und wertvolle Tipps weitergegeben. Diese Gespräche sind Gold wert! Denn sie zeigen, dass ihr nicht allein seid.


Elterncafés oder gemeinsame Elternabende sind nicht nur nette Veranstaltungen, sondern echte Treffen der AAs - der Anonymen Alltagssuperhelden. Hier könnt ihr euch sicher sein, dass auch andere Eltern vor denselben Herausforderungen stehen und dieselben Fragen haben: „Wie schaffe ich es, dass mein Kind seinen Brokkoli isst?“ oder „Warum möchte mein Kind jeden Morgen in einem Batman-Kostüm in den Kindergarten gehen?“ oder “Wie zum Geier hat es dieser eine Vater geschafft, dass sein Batman-Kostüm-tragendes und Brokkoli-essendes Kind, ihn nach dem Bringen in den Kindergarten AUS dem Kindergarten schiebt und auch noch ganz spät abgeholt werden will?!”


Vertrauen aufbauen – Schritt für Schritt runter mit der Maske


Vertrauen aufzubauen ist ein Prozess, der Zeit braucht. Dies gilt sowohl für die Kinder als auch für die Eltern. Während die Kinder lernen, dass sie im Kindergarten sicher und gut aufgehoben sind, müssen auch die Eltern lernen, den Erziehern und auch dem Prozess zu vertrauen. Sie lernen, dass es nur menschlich ist, die Superhelden-Maske hin und wieder abzulegen. Dies passiert nicht über Nacht, sondern Schritt für Schritt.


Ein guter Kindergarten wird die Eltern in diesen Prozess aktiv einbeziehen. Das beginnt mit einer transparenten Kommunikation schon vor dem ersten Tag in der Einrichtung. Diese wird aufrechterhalten und thematisiert den Tagesablauf und die Aktivitäten der Kinder und endet mit regelmäßigen Updates und Reflexionen in Elterngesprächen. Je mehr ihr über den Kindergartenalltag wisst, desto sicherer werdet ihr euch fühlen.


Die Superhelden M. & P. – durch Dreck, Rotz und Tränen.


Lasst uns einen Moment innehalten und die wahren Helden des Alltags würdigen: die Eltern. Ihr habt die Geduld eines tibetischen Mönchs, die Kreativität eines Überlebenskünstlers und die Energie von drei Supersonnen. Ihr seid diejenigen, die nicht nur eure Kinder, sondern auch euch selbst durch diese aufregende Zeit begleiten.


Ihr seid nicht nur dafür da, den Kindern den Tag zu versüßen, sondern auch, euch selbst das Herz leichter zu machen. Ihr wisst, wie schwer es ist, das eigene Kind loszulassen, und ihr tut trotzdem alles, um diesen Schritt zu machen. Mit einem freundlichen Wort, einem offenen Ohr und einer helfenden Hand seid ihr die wahren Superhelden der Kindergarteneingewöhnung.


Die Eingewöhnungszeit

als Chance für

Eltern


Nutzt diese Zeit, um euch selbst ein wenig besser kennenzulernen. Ja, es ist in Ordnung, sich Sorgen zu machen. Ja, es ist in Ordnung, Fragen zu stellen. Und ja, es ist in Ordnung, Tränen zu vergießen, wenn ihr euer Kind entlang der Grenzen einer weiteren Abnabelung stützt. Ihr seid großartige Vorbilder und eure Kinder werden es euch danken.


Fazit


Liebe Eltern, die Eingewöhnungszeit im Kindergarten ist nicht nur eine Phase des Abschieds, sondern auch eine Zeit des Wachstums – für euch und eure Kinder. Ihr werdet sehen, dass ihr nicht alleine seid und dass der Kindergarten nicht nur ein Ort für eure Kinder, sondern auch eine Gemeinschaft für euch selbst ist. Also, nehmt euch die Zeit, euch einzugewöhnen, knüpft Kontakte und vertraut darauf, dass eure Kinder in guten Händen sind.


Und denkt immer daran: Ihr seid nicht nur für eure Kinder da, sondern auch für euch selbst. Ihr seid die wahren Helden des Alltags und verdient all unsere Anerkennung und unser Vertrauen. Gemeinsam werdet ihr diese aufregende Zeit meistern und sehen, wie eure Kinder und ihr selbst daran wachsen werdet.


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